Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen NRW
Pressemitteilung, Köln, Ahaus, Jülich, 28.1.19
Anti-Atom-Initiativen in NRW rufen zu Atommüll-Demo in Ahaus am 9. März auf
Vernetzung und internationaler Protest gegen atomare Risiken
Am Samstag, 26.1.19 trafen sich VertreterInnen der
nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen und des
Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) zu ihrer
Landeskonferenz in Köln, um sich über die aktuellen Entwicklungen an den
Atomstandorten in NRW und an den Landesgrenzen auszutauschen und
Protest-Aktionen zu organisieren. Für das Frühjahr sind Proteste in
Ahaus, Gronau und Köln geplant.
Endloses Desaster bei Atommülllagerung – große Demo am 9. März in Ahaus
Besonders an den Standorten Jülich und Ahaus wird deutlich, wie groß das
Atommüll-Desaster inzwischen ist: In Ahaus läuft 2036 die Genehmigung
für die Zwischenlager-Halle und die ersten Castorbehälter aus. Ein
verantwortungsvolles und aktuellen Sicherheitsstandards entsprechendes
Lagerungskonzept gibt es nicht. Stattdessen sollen dieses Jahr aus
Jülich, wo seit Jahren die Genehmigung für das Zwischenlager fehlt, 152
weitere Castoren nach Ahaus kommen. Ebenso sind Castortransporte nach
Ahaus mit atomwaffenfähigem Atommüll aus Garching bei München für den
Sommer angekündigt. Die Landeskonferenz der
NRW-Anti-Atomkraft-Initiativen ruft deswegen zur Teilnahme an einer
überregionalen Demonstration am 9. März in Ahaus auf, Auftakt ist um 12
Uhr am Bahnhof. Es soll für neue, möglichst sichere
Zwischenlager-Konzepte und gegen weitere Castortransporte demonstriert
werden.„Die derzeitige Konzeptlosigkeit der verantwortlichen Stellen
führt dazu, dass aus Zwischenlagern Endloslager werden.“ so die
Initiativen. An den Demo-Vorbereitungen beteiligen sich inzwischen auch
große Verbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), „.ausgestrahlt“, der BBU und das Umwelt-Institut München.
Tihange und Euratom im Blick – Proteste in Gronau, Köln, Brüssel
Auch über die benachbarten Risse-AKW in Tihange und Doel sowie deren
Belieferung aus der Gronauer Urananreicherungsanlage und der Lingener
Brennelementefabrik (Niedersachsen) wurde auf der Landeskonferenz
diskutiert. Die Gefährdung der Bevölkerung durch die maroden Atommeiler
wird durch Brennstoffexporte aus der Bundesrepublik noch befeuert –
trotz angeblichem deutschem „Atomausstieg“. Traditionell wird für den
Karfreitag, 19.4., wieder der Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage
Gronau von Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen organisiert.
Am Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe wollen die
NRW-Anti-Atomkraft-Initiativen am 26. April in Köln vor der
Niederlassung des „Engie-Konzern“, der die AKW Tihange und Doel
betreibt, demonstrieren, zeitgleich mit belgischen Verbündeten vor dem
Engie-Hauptsitz in Brüssel.
Angesichts der konkreten Gefahren wird der immer noch gültige
Euratom-Vertrag von 1957, der in seiner Präambel die Förderung von
Atomenergie vorsieht, von den Anti-Atomkraft-Initiativen als große
Hemmschwelle für einen europaweiten Atomausstieg und eine umfassende
Energiewende gesehen. Durch den antiquierten Euratom-Vertrag müssen alle
MitgliedsstaatenForschung für neue AKW in der EU mitfinanzieren. Mit
ihren überregional und international vernetzten Protesten will die
Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen diesen konkreten Gefahren
und politischen Missständen engagierten Protest entgegensetzen: „Wir
brauchen einen umfassenden Atomausstieg statt weitere
Atommüllproduktion, Geldverschwendung und grenzübergreifenden Risiken“
lautet das Resümee der Landeskonferenz der NRW-Anti-Atomkraft-Initiativen.
Kontakt für Rückfragen / weitere Informationen:
Udo Buchholz (AKU Gronau / BBU): 02562-23125
Jens Dütting (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): 0176-28368325
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