Update:UAA-Blockade geht weiter – schon vier Festnahmen

Liebe Freundinnen und Freunde,

auch nach fast 30 Stunden geht die Blockade der Urananreicherungsanlage Gronau
weiter. Aber die Polizei vor Ort setzt ihre Zermürbungstaktik fort. Während sie
der Presse etwas von „entspannter Lage“ erzählt, gab es inzwischen insgesamt
vier Festnahmen (eine davon spät abends gestern und ziemlich rüde – und zwei für
mehr als 14 Stunden). Auch werden Platzverweise erteilt, um die relativ kleine
Gruppe von Aktivist_innen auf kaltem Wege zum Aufgeben zu bringen. Die
Aktivist_innen haben nun einen Anwalt eingeschaltet und wollen auch gerichtlich
gegen die völlig unmotivierten Polizeieinsätze vorgehen.

Aber: Die Blockade geht trotz der massiven Polizeischikanen weiter, denn die
Aktion hat Urenco offensichtlich auf völlig falschem Fuß erwischt! Die Gruppe
hält trotz allem derzeit noch sehr gut aus, aber Hilfe wäre super:

Heute um 18 Uhr gibt es eine öffentliche Veranstaltung vor dem Haupttor der UAA,
zu der alle herzlich eingeladen sind, um Solidarität zu zeigen und die Forderung
nach sofortiger Stilllegung zu unterstreichen. Urenco steht derzeit echt unter
Druck – lassen wir nicht nach.

Und: Auch wer nur kurz vorbeikommen kann, ist für die Leute vor Ort eine große
Motivation. Wasser, Saft, etc., aber auch die Möglichkeit zum
Handy-Laptop-Aufladen sind z. B. gerade sehr willkommen.

Und noch eine Bitte: Anwälte, Klagen und konfisziertes Material kosten leider
auch Geld. Deshalb rufen wir hiermit zu Spenden für die Aktion auf. Ohne
Unterstützung von außen sind solche Aktionen kaum zu stemmen. Das Spendenkonto:
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, IBAN DE28401646180357730701,
Volksbank Ochtrup

Herzlichen Dank im Voraus und atomfreie Grüße
SOFA Münster (www.sofa-ms.de)

Kein Vertrauen in Umweltminister*innen – Urananreicherungsanlage Gronau blockiert

Pressemitteilung

> Kein Vertrauen in Umweltminister*innen – Urananreicherungsanlage Gronau
> blockiert
>
> Seit Montag früh blockieren Aktivist*innen aus dem Aktionsbündnis Münsterland
> gegen Atomanlagen und ContrAtom die Urananreicherungsanlage in Gronau.
> Mithilfe zweier Tripods (dreibeinigen Holzgestellen) auf der Hauptzufahrt,
> sowie zweier Kletterer*innen über der rückseitigen Einfahrt wird die Anlage
> dichtgemacht. Ziel ist es, den „Atomausstieg“ wirklich umzusetzen und alle
> Atomanlagen stillzulegen.
>
> Die Uranfabriken in Gronau und Lingen haben eine unbefristete
> Betriebsgenehmigung und sind nicht vom Atomausstieg betroffen – darauf weisen
> Umweltaktivist*innen schon seit Jahren hin. Der Großteil der dort produzierten
> Brennstoffe wird exportiert und versorgt Atomkraftwerke weltweit, auch die
> zuletzt häufiger in die Kritik geratenen Reaktoren in Belgien und Frankreich.
> Da beruhigt es die Aktivist*innen wenig, dass auf der Umweltminister*innen
> Konferenz plötzlich über die Stilllegung dieser Anlagen diskutiert wird.
> „Dabei ist den Worten von Politiker*innen nicht zu trauen. Auch die Regierung
> in NRW weigert sich seit Jahren, die Stilllegung der Urananreicherungsanlage
> in Angriff zu nehmen und redet sich mit „Rechtssicherheit“ raus. Deshalb
> nehmen wir das selbst in die Hand und legen die Anlage still.“ erklärt
> Johannes die jetzige Blockade.
>
> Produktion von Strom mittels fossilen Energien, egal ob Uran, Kohle oder
> Erdgas, sollte dem vergangenen Jahrhundert angehören. Es ist längst klar, dass
> es so nicht weiter geht ohne massive Zerstörung von Lebensräumen für Menschen
> und Tiere. Die Ausbeutung dieser Energieträger geschieht dabei in
> kolonialistischer Art. Die Menschen in den Gebieten, wo die Rohstoffe abgebaut
> werden, profitieren davon nicht. Das meiste Uran wird in Kasachstan,
> Australien, Kanada und Namibia auf dem Gebiet von Indigenen abgebaut, die
> unter der Umweltzerstörung leiden, während die Profite hier gemacht werden.
>
> „Wir sind gekommen um zu bleiben“ steht auf einem Transparent – auch um zu
> zeigen, dass die Aktivist*innen es ernst meinen. Dienstag Abend um 18 Uhr wird
> es vor der Haupteinfahrt eine Veranstaltung zur aktuellen Atomkraft-Situation
> im Münsterland geben. Interessierte sind herzlich eingeladen, zu kommen und
> mitzudiskutieren.
>
> Kontakt vor Ort:
> Blockade Haupteinfahrt: 0160-1796531
> Blockade hinten: 01577-1193031
> Beide Telefone sind solange die Blockade andauert rund um die Uhr zu erreichen
> und vor Ort. Die konkreten Personen können wechseln.

*Aufruf zur massiven Wiederbesetzung des Waldes in Bure (Fr).*

*Aufruf zur massiven Wiederbesetzung des Waldes in Bure (Fr).*

Seit Ende Juni, leben Kollektive, Vereine, Familien, Anwohner_innen und
Bäuer_innen im Wald auf dem Gelände des geplanten Atommüll-Endlager
Bure, das von ANDRA illegal gerodet wurde.

Während der Atomstaat das Endlager im Parlament zu legalisieren
versucht, haben wir die ehemalige Plattform der Cigeo besetzt, ein
symbolischer Ort, da hier die Baustelle beginnen soll. Hütten, eine
Küche, einen Gemeinschaftsraum, Klos wurden gebaut, ein Garten angelegt,
neue Bäume gepflanzt und ältere Bäume besetzt. Ein buntes Programm an
Vorträgen, Filmvorführungen, Diskussionen, Waldspaziergänge und Konzerte
wurde auf die Beine gestellt. Weiterlesen