Guten Morgen,
wir hoffen, euch allen geht es auch an diesem Corona-Home-Sonntag gut. Urenco hält uns jedenfalls gut auf Trab und wir unterstützen zudem die heutige Soli-Aktion der Seebrücke und anderer Gruppen für die Flüchtlinge weltweit.
Und wir haben auch gute Nachrichten: Unsere Klage vor dem Verwaltungsgericht Münster hat die Stadt Münster zum Einlenken bewogen. Das heißt, die von uns angemeldete Versammlung gegen den morgigen Uranmülltransport findet wie angemeldet am morgigen Montag ab 11 Uhr auf dem Alfred-Krupp-Weg / Ecke Roddestraße (Höhe E-Center, Westseite Güterbahnhof) statt! Das pauschale Versammlungsverbot wurde erfolgreich gekippt!
Die Auflagen zeigen aber, wie restriktiv die Lage momentan ist: Menschen mit Husten oder Fieber dürfen nicht teilnehmen, wer nicht in „häuslicher Gemeinschaft“ lebt, muss mindestens 1,50 m Abstand von den Nachbarn halten, Flugis verteilen ist nicht erlaubt. Das werden wir natürlich jetzt alles so umsetzen … aber es gibt auch einen Fun-Faktor: Alle TeilnehmerInnen sind offiziell verpflichtet, sich zu vermummen, also „Mund und Nase mit einer Maske zu bedecken“. Das hat es so noch nicht gegeben.
In der jetzigen Situation sehen wir das Einlenken der Stadt Münster als positives Zeichen, denn die nunmehr erfolgreiche Versammlungsanmeldung sollte auch andernorts Mut machen, sich nicht einschüchtern zu lassen oder sich zu Hause einschnüren zu lassen. Die News aus anderen Städten zum Versammlungsrecht sind dagegen oft schlimm in diesen Tagen. Gestern wurde im Wendland z. B. eine Soli-Versammlung mit 20 Leuten für Flüchtlinge von einem Großaufgebot der Polizei rüde aufgelöst.
Also: Morgen wird auf jeden Fall gegen den Uranmülltransport nach Russland demonstriert – auch in Gronau läuft gerade eine Versammlungsanmeldung. Bringt Fahnen und Sandwiches oder ähnliches mit, damit wir deutlich sichtbar sind.
Hinweis: Wie sich die neue Versammlungslage auf die Transportpläne von Urenco und Polizei auswirkt, können wir natürlich nicht beurteilen. Es kann nun am Fahrplan in letzter Minute noch Änderungen geben, um den Versammlungszeiten auszuweichen – das ist letzten Dezember auch schon einmal passiert, als am Montag 13 Mahnwachen quer durch NRW angemeldet waren. Dann fuhr der Zug erst am Dienstag – und wurde trotzdem durch eine Abseilaktion gestoppt.
Haltet euch auf dem Laufenden – wie sehr wir die Infos morgen immer zeitnah updaten können, wird sich zeigen. Schaut auch bei sofa-ms.de oder urantransport.de auf Twitter vorbei.
Übrigens gibt es seit Freitag immer mehr Presse – bis zur taz und Süddeutschen inzwischen. Von Geheimhaltung ist für Urenco also keine Rede mehr. Urenco, Bundes- und Landesregierung sollten den unverantwortlichen Uranmüllexport einfach absagen!
Atomfreie Grüße und bleibt gesund
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
www.sofa-ms.de, www.urantransport.de
Liebe Freundinnen und Freunde,
es ist eigentlich unfassbar in Corona-Zeiten: Aber der Urananreicherer Urenco – und damit auch die Anteilseigner RWE und EON – planen für den jetzigen Montag, 6. April, tatsächlich den nächsten Uranmülltransport mit 600 t abgereichertem UF6 ab Gronau. Das dafür notwendige Uranschiff Mikhail Dudin wird am Montag in Amsterdam erwartet.
Zugleich regt sich immer mehr Protest. Heute erfuhren wir auf Nachfrage, dass das zuständige Ordnungsdezernat der Stadt Münster in der Corona-Situation erstmals bei Urenco schriftlich die Absage des Transports gefordert hat. Das ist ein Novum! Auch in anderen Gemeinden und Kreisen (nach unserem Wissen u. a. in Gronau, im Kreis Steinfurt und in Hamm) gibt es diverse Proteste, das ist sehr ermutigend – herzlichen Dank!
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