Pressemitteilung der NRW Landeskonferenz der Anti-Atom Initiativen

Landeskonferenz (LaKo) der nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen

c/o Kölner Anti-Atom-Plenum
Graswurzelwerkstatt im Gesundheitsladen
Venloer Str.46, 50672 Köln
www.antiatomplenum.blogsport.de/, Tel.: 0177/5137560

c/o AntiAtom-Euskirchen
Nideggener Str. 5, 53881 Euskirchen, www. antiatomeuskirchen.blogsport.de/

c/o Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Siedlerweg 7, 48599 Gronau, www.aku-gronau.de, 02562-23125

c/o Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn, www.bbu-online.de, Tel.: 0228-214032

Gemeinsame Pressemitteilung

Anti-Atomkraft-Landeskonferenz lehnt Atommülltransporte von NRW in die USA ab – Aktionsfahrplan 2012 / 2013

(Köln, Bonn, Düsseldorf, 31.08.2012) Die Landeskonferenz (LaKo) der nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen hat bei ihrem ersten Treffen nach den Sommerferien in Köln mögliche Atommülltransporte mit 152 Castorbehältern vom Jülicher Atomforschungszentrum in die USA abgelehnt. Bei der Landeskonferenz kamen zahlreiche Anti-Atom Initiativen aus ganz NRW zusammen, um sich auszutauschen und neue Aktionen zu planen. Ein wichtiges Konferenzthema war das Atom-Forschungszentrum Jülich, in dem der Atomare Versuchsreaktor (AVR) im Jahre 1978 einen schweren Unfall hatte und nur um Haaresbreite am „Super-Gau“ vorbei schlitterte. Der besagte AVR soll nun gekippt und 200 Meter weiter in ein Zwischenlager verbracht werden. Dieses Vorgehen wurde bei der Konferenz kritisiert und die Erstellung eines autonomen Sicherheitsgutachtens wurde gefordert.

Landeskonferenz lehnt Atommülltransporte generell ab

Vor den Sommerferien war der Castor-Atommüllexport von Jülich in die USA als fragwürdige Alternative zur Atommüllverbringung in das Atommüll-Lager in Ahaus seitens des Forschungszentrums und der NRW-Landesregierung ins Gespräch gebracht worden. Die Landeskonferenz lehnt als Zusammenschluss zahlreicher Anti-Atomkraftinitiativen und
Umweltverbände in NRW Atommülltransporte generell ab und spricht sich gegen eine Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus und auch gegen Atommülltransporte von Jülich in die USA aus. Die Transporte sind nach Angaben der Anti-Atomkraft-Landeskonferenz hochgefährlich. Zudem ist völlig unklar, was mit dem Jülicher Atommüll in Ahaus bzw. in den USA passieren soll. Der ehemalige Mitarbeiter des Jülicher Forschungszentrums, Herr Dr. Rainer Moormann, führte bei der Konferenz aus, dass die Brennelemente nicht unter das „Proliferationsabkommen“ fallen, da der Abbrandzustand zu weit fortgeschritten sei.

Scharfe Kritik an der NRW-Landesregierung

Die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf wird von der Anti-Atomkraft-Bewegung zwischen Rhein und Weser scharf kritisiert. Mit der Urananreicherungsanlage in Gronau wird in NRW eine Atomfabrik betrieben, mit deren angereichertem Uran Atomkraftwerke in aller Welt betrieben werden. Die Landesregierung sieht tatenlos zu und unternimmt auch nichts gegen die zahlreichen Urantransporte, die auf ihrem Weg von und nach Gronau quer durch ganz NRW rollen – mit Sonderzügen oder LKW-Konvois. Regelmäßige Atommülltransporte mit dem abgereicherten Uranhexafluorid (UF6) von Gronau nach Pierrelatte in Südfrankreich fahren durch dicht besiedelte Gebiete wie Münster und Hamm, durch das Ruhrgebiet, sowie durch Städte wie Köln, Bonn, Koblenz und Trier. Solche Transporte, die zudem in der Regel ohne jegliche Sicherheitsmassnahmen und Begleitung erfolgen, sind sofort einzustellen! Uranhexafluorid reagiert mit Luft, z. B. bei einem Unfall mit Brand, zu Flusssäure, die bei Austritt in einem Radius von 5 km zum Tode führt. Ebenfalls scharf kritisiert wurde die Landesregierung für die neue Genehmigung der GNS-Atommüllfabrik in Duisburg, die nach Abschluss der Koaltionsverhandlungen noch eine neue Genehmigung erhalten hat.

Atomkraftwerke und Atomanlagen in der Nachbarschaft von NRW und anderswo stoppen!

Die Atomanlage im belgischen Tihange, wo seit Jahren 2 Liter radioaktives Wasser täglich austreten, ohne dass die Behörden das Leck lokalisieren können, war ein weiterer Tagesordnungspunkt der Konferenz. Ein neues Problem dieses AKWs sind eventuelle Risse im Reaktorbehälter (Block2), die am 10. September 2012 untersucht werden sollen. Die NRW-Landeskonferenz der Anti-Atomkraft-Initiativen fordert von der belgischen Regierung die sofortige Stilllegung des AKW Tihange! Grundsätzlich wird die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen gefordert. Eine Zusammenarbeit mit belgischen und niederländischen Gruppen und Verbänden soll für den internationalen Widerstand angestrebt bzw. intensiviert werden. Hier sind v .a. die UnterzeichnerInnen des offenen Briefs der Euregio-Anti-Atom-Initiativen von Mitte Juli gefordert. (http://antiatomeuskirchen.blogsport.de/2012/07/20/laufzeitverlaengerung-fuer-lecken-atomreaktor-tihange-1-ein-offener-brief/ )

In der Nachbarschaft von NRW liegen derzeit neue Katastrophenschutzpläne für die niedersächsischen Atomkraftwerke Lingen II und Grohnde aus. Zu diesen Plänen können noch etwa eine Woche Stellungnahmen bei den zuständigen Behörden in Niedersachsen eingereicht werden. (http://www.grohnde-abschalten.de).

Schulterschluß in der Umweltbewegung

Die Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW werden sich weiterhin an bundesweiten und grenzüberschreitenden Anti-Atomkraft-Demonstrationen beteiligen und sie werden auch in NRW konsequent ihre Aktionen für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen fortsetzen. Dabei wird ein enger Schulterschluß mit anderen Strömungen der Umweltbewegung begrüßt: Mit Initiativen gegen Kohlekraftwerke, mit Initiativen gegen die unkonventionelle Erdgasförderung (Fracking) und mit Initiativen aus der Friedensbewegung. Gebündelt wird auch der Widerstand gegen den Braunkohleabbau im Hambacher Forst.
Die KonferenzteilnehmerInnen vernetzten sich mit den Anti-Kohle-AktivistInnen und planen eine gemeinsame Konferenz vom 9.11. – 11.11.12 ebenfalls in Köln. Der Zusammenschluss soll die Energiewende in eine umweltfreundliche Richtung vorantreiben (www.ausgeco2hlt.de).

Aktionsfahrplan 2012 / 2013

Die Landeskonferenz (LaKo) der nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen ruft gemeinsam mit dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und weiteren Umweltverbänden sowie den regionalen Anti-Atomkraft-Zusammenschlüssen wie etwa dem
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen oder dem „Aktionsbündnis Stop Westcastor“ u. a. zur Teilnahme an den folgenden Veranstaltungen auf:

29.09., internationaler Uran-Aktions-Tag, u. a. mit Aktionen in Gronau, Duisburg und Essen (www.uranium-action-day.info)

29.09., Anti-Fracking-Konferenz in Dortmund
(http://www.kircheundgesellschaft.de/nachhaltige-entwicklung/energie-und-klima/fracking)

03.10., Friedensdemonstration in Kalkar (http://ostermarsch-ruhr.de)

13.10., Aktionstag gegen Atomanlagen in Frankreich
(http://bewegung.taz.de/termine/frankreich-anti-atom-gross-demos-ueber
all-in-frankreich)

2013 wird es im März in NRW eine große Demonstration zum 2. Jahrestag der Fukushima-Atomkatastrophe geben. Außerdem soll 2013 der Bundestagswahlkampf für Aktionen gegen Atomanlagen und Atomtransporte genutzt werden.

Das nächste Treffen der nordrhein-westfälischen Anti-Atomkraft-Initiativen findet am 10. November in Köln statt. Kontakt und weitere Informationen: www.antiatomplenum.blogsport.de/, www.bbu-online.de, www.aku-gronau.de, www.antiatomeuskirchen.blogsport.de.

Einladung zum Jubiläums und Camp 24.-26.08. in Salzgitter-Bleckenstedt

die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad e.V. feiert 25 Jahre
erfolgreichen Protest und Widerstand

Als Auftakt zeigen wir am 22.08. um 19:00h im Filmpalast Universum in
Braunschweig den brandneuen Film „Das Ding am Deich“

http://www.dingamdeich.de/2-0-news.html

Vom 24.-26. August findet dann ein Generationen übergreifendes Fest
in Salzgitter-Bleckenstedt direkt gegenüber Schacht Konrad statt.
Das Fest und die dort stattfindenden Veranstaltungen sind für alle
offen, die unsere Arbeit unterstützen. Wir erheben keinen Eintritt,
bitten aber um Spenden für unsere künftige Arbeit.

http://www.ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=45&Itemid=202

Wir wollen hiermit sowohl mehrere Jahrzehnte erfolgreiche politische
Arbeit feiern als auch über aktuelle Projekte und Eingriffsmöglichkeiten
informieren und den Blick in die Zukunft richten. Dazu finden mehrere
Workshops statt.
Zur Zeit geht das Bundesamt für Strahlenschutz offiziell mit der
Fertigstellung des riesigen „End“lagers für 2019 aus, die Baustelle ist
unübersehbar.

http://www.ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=20&Itemid=92

Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, gibt es für Groß und Klein jede
Menge zu entdecken und auszuprobieren und an zwei Abenden ein wirklich
tolles Musikprogramm.
Besondere Aufmerksamkeit hat das Musikprojekt von Heinz Ratz‘
„Strom & Wasser“ verdient: sie haben 80 Asylbewerber_innenheime besucht
und dort Menschen getroffen, mit denen sie diesen Sommer auf Tournee
sind. In Bleckenstedt spielen sie am Samstag Abend (25.08.):

http://www.strom-wasser.de/stromundwasser2009/info.html

Für das leibliche Wohl ist durch eine beliebte hannoveraner VolXküche
bestens gesorgt…und…wer will, kann bleiben: auf einem Stoppelacker
gibt es jede Menge Platz zum Zelten und Campieren.
Für die uns entstehenden Unkosten erbitten wir einen Campbeitrag von
5,-€ pro Übernachtung.

Das „Festkomitee“ würde sich unbändig freuen Euch alle bald im
„kein Weltatomerbe im Braunschweiger Land“ zu sehen, bitte verbreitet
diese Einladung weiter!

Bis dann grüßt im Namen der Vorbereitungsgruppe

Silke Westphal
AG Schacht Konrad e.V.

Das Programm als Download:

http://www.ag-schacht-konrad.de/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1

Atommülltransport in die U.S.A.

Am 25.7.12 fand nach Angaben von Atomkraftgegnern der Abtransport von zwei Atommüll-Behältern aus dem GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht statt.

Protestplakat am 10.08.2010 vor der GKSS

Es soll sich um 25 abgebrannte Brennstäbe aus dem ehemaligen Forschungsreaktor “FRG 1″ handeln, die heute abend (Dienstag) um 20.30 Uhr mit zwei LKW abtransportiert werden soll. Bestimmungsort ist die USA, vermutlich findet eine Verschiffung über den Hamburger Hafen statt.

Der Forschungsreaktor mit fünf Megawatt Leistung war bis Ende Juni 2010 in Betrieb. Nach nun zweijähriger Abklingzeit können die verbrauchten Brennstäbe zum Lieferanten, den Vereinigten Staaten, zurückgebracht werden. Zwischen 2000 und 2010 war der FRG-1 der älteste laufende Reaktor Deutschlands. Die produzierten Neutronen wurden ausschließlich für die Grundlagenforschung in den Materialwissenschaften und der Medizin verwendet. Der Rückbau der Anlage soll voraussichtlich zehn Jahre dauern und rund 150 Millionen Euro kosten.

In der Vergangenheit hatten Atomkraftgegner gegen den Abtransport von Atommüll protestiert: Auch in den USA ist eine Lösung für das Entsorgungsfiasko nicht in Sicht, daher dient dieser Atommüll-Export nicht einer tatsächlichen “Entsorgung”. Auf dem Gelände der GKSS, wo einst nukleare Schiffsreaktoren entwickelt wurden, lagern noch unbestimmte Mengen radioaktiver Abfälle. Um eine Bestandsaufnahme durchzuführen, soll im September eine öffentliche Veranstaltung bei der GKSS stattfinden.

Die Anlagen in Geesthacht, zwei Forschungsreaktoren und das AKW Krümmel, werden verdächtigt, Auslöser für das weltweit größte Cluster an kindlicher Leukämie zu sein. Die KIKK-Studie hatte 2007 nachgewiesen, dass die Erkrankungsrate um AKW generell erhöht ist.
(Quelle:www.contratom.de)

atomwaffenfrei.jetzt

„Atomwaffen sind unbenutzbar, unmoralisch und illegal. Dies gerade auch und vor allem wegen der weitreichenden Folgen eines Atomwaffeneinsatzes für Mensch und Umwelt.“

In Deutschland und Europa lagern immer noch Atomwaffen. In Büchel in Rheinland-Pfalz 10-20 Bomben, in Volker (Niederlande) 10-20 Bomben, in Klein Brogel in Belgien ebenfalls. Warum? Welche Folgen hat ein Atomwaffeneinsatz? Dies erläutert an diesem Abend Marion Küpker vom Trägerkreis „atomwaffenfrei.jetzt“. Ein Ziel der von ihr vorgestellten Trägerkreiskampagne ist die weltweite Ächtung von Atomwaffen durch einen juristisch verbindlichen Vertrag, so wie es bei anderen Massenvernichtungswaffen bereits geschehen ist. Weiterhin wird Marion Küpker zu der Trägerkreis-Blockade im Sommer 2013 am Atomwaffenstützpunkt Büchel (bei Koblenz) mobilisieren.

Marion Küpker, Koordinatorin der gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen und gewählte internationale Koordinatorin für/gegen Atom- und Uranwaffen des DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft- Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen), setzt sich für den Abzug der in Europa stationierten Atomwaffen ein.

atomsiches Café
1. August 2012, 20.00 Uhr
Vortrag, Marion Küpker (DFG-VK)

weitere Informationen: atomisches Café Köln

Die Atombombe und der Mensch

Die Ausstellung „Die Atombombe und der Mensch“, die vom Japanischen Verband der Atombombenopfer, Nihon Hidankyo, erstellt wurde, umfasst eine Serie von 40 Bildern und Texten, die Zeugnis ablegen, vom Leid und der Zerstörung, die die Atombombe über die Menschen in Hiroshima und Nagasaki, aber auch an anderen Orten dieser Welt wo Kernwaffen getestet wurden, gebracht hat.

Die Städte Hiroshima und Nagasaki wurden am 6. und 9. August 1945 durch Atombombenabwürfe vernichtet. Aus Gedenken an diese Taten zeigt das „atomische Café in der Zeit vom 1. bis 4. August einen Teil der Ausstellung „Die Atombombe und der Mensch“.

Die Ausstellung ist geöffnet:
Mittwoch 1.8. ab 19 Uhr (Eröffnung | Vortrag über Atomwaffen)
Donnerstag 2.8.: 17.00- 20.00 Uhr
Freitag 3.8.: 17.00- 20.00 Uhr
Samstag 4.8.: 15.00- 20.00 Uhr

Mit freundlicher Unterstützung des „Arbeitskreises Hiroshima- Nagasaki“ und des Friedensbildungswerks Köln

weitere Informationen: atomisches Café Köln

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