AVR- eine unendliche Geschichte:

Im Jahr 2008 wurde der Reaktorbehälter mit Porenleichtbeton verfüllt. Grund dafür waren die Tatsachen, dass sich im Inneren des Reaktors etliche zerborstene Brennelementkugeln verkeilt hatten, die sich nicht entfernen liessen, und dass sich hochradioaktiver Staub überall im Reaktor verteilt hatte. Von der Betonverfüllung erwartete man, dass so die Strahlung im Reaktorinneren deutlich reduziert würde und dass der Staub gebunden würde. Weiterlesen

Wie gefährlich ist das Jülicher AVR-Reaktor-Kippmanöver?

Wie gefährlich ist das Jülicher AVR-Reaktor-Kippmanöver?

von Dr. Rainer Moormann
und Jürgen Streich

12.11.2014

AVR am Haken
Quelle: http://www.ewn-gmbh.de/index.php?id=avr

Hintergrund

Vom AVR-Betreiber wird betont, die aktuellen Arbeiten zur Verlagerung des AVR-Behälters seien ungefährlich. Dabei wird u.a. darauf verwiesen, die Dosisrate der Radioaktivität neben dem Behälter sei so gering wie bei einem Fernflug. Letztgenanntes ist zwar richtig, geht aber in verharmlosender Weise am Kern des Problems vorbei: Nicht die Strahlung, die aus dem Behälter dringt, sondern die im Behälter eingeschlossenen radioaktiven Stoffe stellen die Gefahr dar – etwa wie bei einem normalen Gift in einem umschlossenen Behälter.

Da der Reaktor bekanntermaßen faktisch havariert ist, befinden sich noch erhebliche Mengen an besonders gefährlichen radioaktiven Stoffen im Behälter. Konzentrieren wir uns auf das gefährlichste Nuklid, das tückische Strontium-90, haben wir noch mehr als das Millionenfache im Behälter, verglichen mit einem Leichtwasserreaktor zu Beginn des Rückbaus. Weiterlesen

Geheimer Atomtransport durch Köln gefilmt

Geheimer Atomtransport durch Köln gefilmt

Um 6:05 konnte heute morgen am 12.11.14 erneut ein unbegleiteter und ungeschützter Atomtransport durch Köln gefilmt werden.

Video
http://www.anti-atom-aktuell.de/fotos/20141112-atomzug-in-koeln/Atomtrans-20141112-stehend.divx
Video 1

Der Transport durchquerte die Stadtteile Mühlheim,Buchforst,Höhenberg,Kalk,Gremberg und Gremberghoven.

Nukleartransporte im Zusammenhang mit dem Betrieb von Atomkraftwerken stellen seit Jahren ein erhebliches Risiko für die Menschen entlang den Transportrouten dar. Die Geheimhaltung dieser Transporte durch Regierungen und Genehmigungsbehörden erhöht nochmals das Risiko und das Misstrauen.

Die lange Liste an Transportunfällen und Beinahe-Katastrophen belegen das enorme Risikopotenzial von Urantransporten (1). Die Stadt Köln mit ihrer Lage an der Haupttransportroute zwischen der Hafenstadt Hamburg und den Hauptempfängerländern für Nuklearmaterial Frankreich und Schweiz sowie mit seiner Nähe zu den Atomanlagen Gronau (Urananreicherung), Lingen (Brennelementfabrik) und Ahaus (Zwischenlager) ist davon in besonderer Weise betroffen. Die dokumentierten Atomtransporte der letzten Wochen belegen dies (2).

Neben Kernbrennstoffen geht es bei diesen Transporten vor allem um die beiden Vorprodukte Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid. Uranerzkonzentrat wird als feines, staubförmiges Pulver transportiert. Bei einer Freisetzung wird diese radioaktive Substanz vom Wind weiträumig verteilt, legt sich auf alle Oberflächen, wird leicht eingeatmet und setzt sich so im menschlichen Körper fest. Uranhexafluorid besitzt neben seiner Radioaktivität eine extrem hohe chemische Giftigkeit. In Verbindung mit der Feuchtigkeit der Luft entsteht umgehend hochätzende Flusssäure, die eine sofortige Evakuierung der betroffenen Stadtteile erforderlich macht.

Eine sofortige, angemessene und umfassende Hilfeleistung für die betroffene Bevölkerung von Seiten der Feuerwehr und anderer Hilfseinrichtungen ist äußerst unwahrscheinlich. Am 17. September 2013 wurde ein Super-GAU im AKW Emsland bei Lingen simuliert, wobei Bund und Länder entsprechende Hilfsmaßnahmen einzuleiten hatten. Das Ergebnis war ein Desaster (3). Bei einer Löschübung im Bonner Süden, bei der auch die Beueler Feuerwehr beteiligt war, traten gravierende Mängel an einer Löschleitung zu Tage, was im Ernstfall katastrophale Folgen gehabt hätte (4). Vor dem Hintergrund dieser zwei Ereignisse muss die Einschätzung der Verwaltung, „die Feuerwehr (sei) konzeptionell und materiell so aufgestellt, dass zu jeder Zeit adäquate Maßnahmen bei einem lokal begrenzten Gefahrgutunfall ergriffen werden können“, relativiert werden (5). Unterstützt wird diese Einschätzung durch die Feststellung des Deutschen Städtetages, „dass bei einem etwaigen Austritt von hochradioaktiven Materials aus Castor-Behältern kommunale Hilfsmaßnahmen nur sehr begrenzt durchführbar seien“ (6). Zudem gibt es für Köln keinen ausgearbeiteten und erprobten Einsatzplan für ein Evakuierung betroffener Stadtteile (5). Allein die Evakuierung der zahlreichen sensiblen Einrichtungen wie Altenheime, Schulen, Kindergärten, Behinderteneinrichtungen und Krankenhäuser muss die Hilfskräfte vor unlösbare Aufgaben stellen.

Ein wirklicher Schutz ist nur gewährleistet, wenn keine Atomtransporte mehr stattfinden.

1) www.wise-uranium.org
2) siehe General-Anzeiger vom 19.5.14, 22.8.14, 25.9.14, 9.10.14
3) www.taz.de/rechercheblog
4) siehe Bonner Rundschau vom 27.10.2014
5) Stellungnahme der Verwaltung vom 28.6.2013, DS-Nr. 1312049ST2
sowie vom 9.12.09, DS-Nr. 0912874ST2
6) Deutscher Städtetag, 15.12.97, ohne AZ

AVR ALARM in Jülich: Verschiebung begann heute

Die Verschiebung des hoch verstrahlten und bereits 1978 nur knapp an einem Super Gau vorbeigeschrammten AVR Reaktors hat nach Berichten aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen und dem WDR Radio und Videotext heute am Dienstag, dem 11.11.14 begonnen und soll bis Donnerstag andauern.

Allen Personen in der Nähe des Forschungszentrums empfehlen wir dringend sich zu entfernen und in Sicherheit zu bringen!

Es kann kein Zufall sein, dass der Termin mit dem Beginn der Karnevalssession in Köln und vielen weiteren Städten im Rheinland zusammen fällt.

Wir fordern einen sofortigen Stopp der Kippung und Überprüfung von Alternativen zu dem Verfahren!

Brennelementefabrik in Lingen von Atomkraftgegner_innen blockiert

Brennelementefabrik in Lingen von Atomkraftgegner_innen blockiert

Rund 20 Atomkraftgegner_innen blockieren heute die Zufahrt der
Brennelementefabrik in Lingen mit einer Sitzblockade. Sie fordern die
sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit. Speziell produziert
Areva (ANF Advanced Nuclear Fuels) mit den Uranbrennelementen sozusagen
den Treibstoff für Atomkraftwerke. Weiterlesen

Presseerklärung zum Atomtransport durch Köln

Dauergefährdung Atomtransporte

Erneut hat ein Güterzug mit atomarer Fracht das Stadtgebiet von Köln überquert. Am frühen Morgen um 6.00h passierte der Zug mit 9 Containern Uranerzkonzentrat das Kölner Stadtgebiet wie auf dem angehängten Video zu sehen ist. Das ist bereits der fünfte Urantransport innerhalb weniger Wochen, und zum wiederholten Male waren weder die Stadt Köln noch die Bevölkerung informiert worden, so Klaus Müller vo der Iniative Anti-Atom Plenum Köln. Erneut handelt es sich bei diesem Transport um Uranerzkonzentrat aus Kasachstan oder Usbekistan, das über St. Petersburg und den Hamburger Hafen zur Weiterverarbeitung in das südfranzösische Narbonne transportiert wird. Deutschland fungiert hierbei nur als Transitland, eine Belieferung der Urankon-versionsanlage in Narbonne wäre aber auch über einen französischen Hafen möglich. Müller fordert deshalb die rot-grüne Landesregierung auf, entsprechend ihrer Koalitionsvereinbarung aktiv zu werden, nach der „unnötige“ Atomtransporte verboten werden sollen.

Wie einem Artikel aus der „Zeit“ zu entnehmen ist, sind zahlreiche Stellen der Transportstrecke völlig marode und müssen dringend ausgebessert werden. Ein Unfall mit einem Atomzug hätte unabsehbare Folgen besonders im stark besiedelten Köln.
http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-09/eisenbahnbruecken-deutsche-bahn

In Frankreich wird das Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) in das hochgiftige Uranhexafluorid umgewandelt, um es in dieser Form zur Urananreicherungsanlage nach Gronau bei Münster zu transportieren. Auch diese Transporte finden ohne vorherige Information der Bevölkerung oder der örtlichen Katastrophenschutz-behörden statt und werden auch nicht von Sicherheitskräften begleitet.

Ein Unfall mit diesen Substanzen in einer dicht besiedelten Region wie Köln hätte verheerende Folgen für die Anwohner, so Müller weiter. Das betrifft insbesondere sensible Einrichtungen wie Altenheime und Kindergärten, die umgehend evakuiert werden müssten. Das Anti_Atom Plenum Köln kündigt an, erneut einen entsprechenden Antrag vorzubereiten, mit dem der Rat der Stadt Köln aufgefordert wird, sich gegen Atomtransporte auszusprechen und vorherige Informationen darüber einzufordern.

Vgl. Artikel ZEIT ONLINE vom 28. Mai 2014
http://www.zeit.de/hamburg/aktuell/2014-05/28/atom-zahl-der-sicherheitsmaengel-bei-atomtransporten-gestiegen-28114003/komplettansicht

Vgl. www.umweltfairaendern.de
Vgl. www.robinwood.de

Die Videos aus Köln hier:

Video1

Video 1

Video 1/Lok

http://www.anti-atom-aktuell.de//archiv200/filme/Lok1.divx
Video 1/Zug

http://www.anti-atom-aktuell.de//archiv200/filme/Zug2.divx

Video 2:
Video 2

Hier ein Foto von Anti-Atom Bonn von der Durchfahrt durch Bonn:

Erklärung zum Kippen des AVR Reaktors in Jülich

Die aktuelle Diskussion um die USA-Verschiebung der Jülicher Castoren drängt einen anderen nuklearen Problembereich zu sehr in den Hintergrund:
Der mit 2100 Tonnen extrem schwere und hochgradig u.a. mit Strontium-90, Cäsium-137 und Kohlenstoff-14 radioaktiv belastete AVR-Atomreaktorbehälter neben dem Forschungszentrum Jülich soll ab November 2014 in einem riskanten und weltweit einzigartigen Verladeverfahren gekippt und 300 m weiter in eine unsichere Billig-Lagerhalle transportiert werden und dort 60 Jahre oder länger bleiben. Nach einem jahrelang vertuschten schweren Störfall im Jahr 1978 ist nämlich nicht nur der Reaktordruckbehälter (RDB) bis heute stark verstrahlt, sondern auch der Boden darunter. Der RDB kann wegen der Verstrahlung nicht zerlegt werden. Das enorme Gewicht des RDB und seine extrem hohes strahlendes Inventar stellen ein großes Sicherheitsrisiko bei dem geplanten Manöver dar. Andere Möglichkeiten, die radioaktive Bodenbelastung z. B. durch chemische Reinigung des Bodens zu beseitigen, sind vom Betreiber nie ausreichend geprüft worden. Bis heute ist die Bevölkerung über die konkreten Zeitpläne, Kosten und Maßnahmen der Verladung und Sanierung nicht hinreichend informiert.

In dieser Woche wurden uns weitere Neuigkeiten zu diesem Debakel zugespielt. Offenbar ist der Reaktorbehälter nicht ausreichend dicht und wird bei der Lagerung ständig radioaktiven Kohlenstoff-14 emittieren, sodass jetzt heimlich eine zusätzliche Genehmigung dafür beantragt werden musste. Weiterhin deuten sich Zusatzkosten bei der geplanten Bodensanierung in dreistelliger Millionenhöhe an. Wir fordern weitere Informationen.

Außerdem fragen wir, warum das vorgesehene Lager für den Reaktorbehälter den Sicherheitsanforderungen genügen soll, wenn andererseits nach Aussagen der Landesregierung ein Castorenlager in Jülich wegen Erdbebengefahr und Bodenverflüssigung nicht möglich sein soll.

Wir fordern Bundesregierung, NRW-Landesregierung, Forschungszentrum Jülich und AVR/EWN auf, zunächst eine umfassende Prüfung von Alternativen zur riskanten Verlagerung des stark verstrahlten Druckbehälters durchzuführen. Dazu muss die Verlagerung ausgesetzt werden. An dieser Alternativen-Prüfung muss die Bevölkerung intensiv beteiligt werden.

Ein genauer Zeitplan wurde trotz meherer Anfragen vom AAPK nicht veröffentlicht. Wir fordern eine unverzügliche Veröffentlichung.


AVR Hülle wurde bereits geöffnet

Gerichtsprozesse gegen Atomkraftgegner_innen / 14.10. Blockade der Brennelementefabrik in Lingen

Abfahrt in Köln:

8:00Uhr ab Kalk_Post (Linien 1und 9; S Bahn:S 12 bis Trimbornstrasse)
Bitte anmelden unter: antiatomplenumkoeln@gmx.de

AAPK
Anti_Atom_Plenum Köln

Graswurzelwerkstatt
c/o Gesundheitsladen
Venloer Str.46 / 50672 Köln

Presse: 0221-30.28.43.70

www.antiatomplenum.blogsport.de
www.antiatomkoeln.de

Im Herbst laden Aktivist_innen des Anti Atom Camps 2013 euch zu ihren
Gerichtsprozessen ein. Im Rahmen des Camps 2013 im Münsterland wurde
die einzige Zufahrt der Brennelementefabrik Lingen durch eine
Sitzblockade und eine Kletteraktion blockiert.

In der Anlage werden Brennelemente (quasi der „Treibstoff “) für
Atomkraftwerke in ganz Europa hergestellt. Sie ist nicht vom
sogenannten Atomausstieg betroffen und ist außerdem ein zentraler
Start- und Endpunkt von Atomtransporten in Deutschland.

Die Aktivist_innen erhielten Bußgeldbescheide, viele legten dagegen
Einspruch ein und einige davon werden nun vor Gericht verhandelt. Wir
wollen uns von der staatlichen Repression nicht einschüchtern lassen
und kommen deshalb wieder.

Am 8. November um 12 Uhr findet ein Perspektiventreffen „Wie legen
wir die Brennelementefabrik still?“ in Lingen statt. Der genaue Ort
wird auf der Homepage bekanntgegeben.

Am 14. Oktober wird die Anlage erneut blockiert! Treffpunkt ist 11
Uhr vor dem Amtsgericht. Wir freuen uns über alle die dabei sind.

Weitere Infos und eventuelle Verlegungen gibt es auf
www.nirgendwo.info/lingen

Verhandlungstermine
14. / 17. / 24. Oktober
7. / 14. November

Auf zum “Build-Resistance-Vol. 2” Skill-Sharing Camp im Herbst vom 26.09-06.10.2014!

Auf zum
“Build-Resistance-Vol. 2”
Skill-Sharing Camp im Herbst vom
26.09-06.10.2014!

Auf den Hambacher-Forst-Besetzungen wird es dieses Jahr das zweite Skillsharing-Camp geben. Es soll auf dem Skillsharing und der erfolgreichen Wiederbesetzung im Frühjahr aufgebaut werden und leitet die Anti-Rodungskampagne “Kein Baum fällt” ein, die die gesamte Saison über zu Aktionen animieren und Unterstützung bieten wird. Das Camp im Herbst soll unterschiedliche Thementage haben und dient der Störung der Rodungsarbeiten im Tagebauvorfeld. Im Rahmen des Camps wird auch das “Unräumbar Festival” stattfinden. Es soll ein großes Gewusel aus vielfältigen theoretischen und praktischen Workshops, Diskussionsrunden, Vorträgen, Kunst/ Kultur und Aktionen entstehen. Dabei sind alle herzlich eingeladen, eigene Ideen einzubringen, Workshops oder Ähnliches anzubieten oder ihren Unmut über Umweltzerstörung und Unterdrückung auf kreative Art und Weise auszuleben. Weiterlesen

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