Update: Krieg um Uran in Mali
Am Ende der Wüste
aus: Junge Welt
In Mali glauben viele, daß Frankreich den umkämpften Norden des Landes absichtlich destabilisiert. Im Konflikt um Uran und Schmuggelrouten zerfällt das gesellschaftliche Gefüge
Von Sebastian Weis
Französische Truppen bei einer Razzia in der nordmalischen Stadt Gao am 27. Februar 2013. Mit der Opération Serval verfolgt die ehemalige Kolonialmacht vorgeblich das Ziel, das Land zu befrieden.
Als die Franzosen kommen, rasiert sich El Hadj Djitteye das erste Mal seit neun Monaten. Die Islamisten springen auf ihre weißen Toyota-Pick-ups und fliehen aus Timbuktu. Hadjs Bart fließt den Rinnstein herunter. Seine Mutter lächelt. In Timbuktu wird nun viel Englisch gesprochen, von den Soldaten und den Mitarbeitern der internationalen Nichtregierungsorganisationen. Hadj beginnt zu studieren. Und zu übersetzen. Auch die UNO engagiert ihn. Ein Mitarbeiter schreibt mir seine Nummer auf einen Zettel. Es heißt, kaum jemand kenne sich in Timbuktu so gut aus wie er. Weiterlesen