Mindestens vier Atomtransporte im Bundesgebiet am heutigen Mittwoch zeitgleich unterwegs


LKW Transporte sind noch gefährlicher als Bahntransporte…

Auszug aus BBU-Pressemitteilung
20.08.2014

Mindestens vier Atomtransporte im Bundesgebiet am heutigen Mittwoch
zeitgleich unterwegs

(Bonn, Gronau, Saarbrücken, 20.08.2014) Nach Angaben des Bundesverbandes
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) waren am heutigen Mittwoch (20. August
2014) im Bundesgebiet zeitgleich mindestens vier Atomtransporte auf dem
Schienenweg bzw. mit LKW unterwegs. Betroffen von den Transporten waren
mehrere Bundesländer, darunter NRW, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Der BBU fordert von der Bundesregierung einen echten Atomausstieg und von
den verantwortlichen Landesregierungen konsequente Maßnahmen zur
Verhinderung der Atomtransporte.

51 Urancontainer erreichen den
Süd-Westen

Mit zwei getrennten Güterzügen erreichten heute insgesamt 51 Seecontainer
mit Uranerzkonzentrat den Süd-Westen der Bundesrepublik. Nachdem die
Container vor einigen Tagen zunächst mit einem Zug den Hamburger Hafen
verlassen hatten, wurden sie am Montag (18. August) in Maschen auf zwei Züge
verteilt. Einer der Züge wurde am frühen Morgen des heutigen Mittwochs in
Köln und in Bonn von Anti-Atomkraft-Initiativen gesichtet. Nach einer Pause
in einem Kölner Bahnhof fuhr der Zug um 5.50 Uhr weiter und passierte um
6.07 Uhr Bonn-Beuel.

Nach Angaben des Saarländischen Rundfunks (SR), mit Bezug auf Aussagen der
Bundespolizei, ist einer der Züge mit 29 Containern Uranerz über die
Moselstrecke bei Perl nach Frankreich gefahren. Der zweite Zug mit 22
Containern sollte nach Angaben des SR, bzw. der Polizei, nach einem
Aufenthalt in Mannheim am frühen Nachmittag Richtung Saarland starten. Für
den Grenzübergang wurde Saarbrücken genannt.

Dieser „gespaltene“ Urantransport wurde zunächst am Montag in Hamburg
erfolgreich blockiert und rollt bzw. rollte insgesamt vom Hamburger Hafen
kommend als Transittransport quer durch Niedersachen, NRW und Rheinland
Pfalz Richtung Frankreich. Sein Ziel ist offenbar eine Uranfabrik in Malvesi
(Frankreich). Nach Verarbeitungsschritten in Frankreich kommt vermutlich
zumindestens ein Teil dieses Urans in Form von Uranhexafluorid später zur
weiteren Verarbeitung zurück nach Nordrhein-Westfalen, damit es in der
Urananreicherungsanlage in Gronau zum Einsatz kommen kann.

Auch LKW-Atomtransporte sind
gefährlich

Und in der Nähe der Gronauer Urananreicherungsanlage haben
Anti-Atomkraft-Initiativen ebenfalls am heutigen Mittwoch mehrere LKW mit
Nuklearfracht beobachtet. Um 8.10 Uhr wurde auf der A31 in Höhe Heek,
Richtung Ruhrgebiet (Frankreich?) einen französischen LKW gesichtet, der mit
Radioaktivitätszeichen deklariert war. Und gegen 9.30 Uhr wurden sogar sechs
LKW mit je einem Container Uranhexafluorid im Konvoi beobachtet. Sie
befanden sich auf der B 54 zwischen der A 31 und Gronau. Vermutlich befanden
sie sich auf dem Weg zur Urananreicherungsanlage.

Der BBU warnt vor den vielfältigen Gefahren, die mit allen Atomtransporten
verbunden sind. Und der Umweltverband kritisiert mit Nachdruck die Politik
der Geheimniskrämerei und der Verschleierung, die immer wieder deutlich
wird. In diesem Zusammenhang weist der BBU auch darauf hin, dass bei Bahn-
und LKW-Transporten mit Nuklearfracht die möglichen Hilfskräfte an den
Transportstecken, z. B. das DRK und die Feuerwehren, im Vorfeld nicht über
die Atomtransporte informiert werden.

Der BBU betont, dass die ständigen Atomtransporte ein Beweis dafür sind, das
auch die Bundesrepublik vom Atomausstieg noch weit entfernt ist. „Die
Anti-Atomkraft-Bewegung wird weiterhin mit verschiedenen Aktionen die
sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und Uranfabriken einfordern“, so
BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Nach Angaben des BBU finden z. B. im
Herbst in NRW Protestaktonen am Atommüll-Lager in Ahaus (21.09.) und an der
Urananreicherungsanlage Gronau (05.10). statt.

Weitere Informationen zum Thema Atomtransporte u. a. unter
http://umweltfairaendern.de, http://www.urantransport.de,
http://aabhh.noblogs.org, http://www.bbu-online.de,
http://sofa-ms.de/home.html, http://www.antiatombonn.de,
http://antiatomplenum.blogsport.de/

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