Protest gegen Uranzug: Zwei Anti-Atom-AktivistInnen haben sich in der Nacht an einer Fußgängerbrücke im Bahnhof Buchholz abgeseilt

+ + + ROBIN WOOD-Pressemitteilung v. 8.4.2016 + + +

* Protest gegen Uranzug: Zwei Anti-Atom-AktivistInnen haben sich in der
Nacht an einer Fußgängerbrücke im Bahnhof Buchholz abgeseilt
* Atomausstieg heißt: Hamburger Hafen für Urantransporte sperren

Mehrere AtomkraftgegnerInnen aus ganz Deutschland, darunter auch
AktivistInnen von ROBIN WOOD, protestieren heute Nacht gegen einen
Transport von Uranerzkonzentrat von Hamburg in die südfranzösische
Atomfabrik Narbonne/Malvésie. Zwei AktivistInnen haben sich gegen
Mitternacht von einer Fußgängerbrücke im Bahnhof Buchholz abgeseilt und
dort ein Banner entrollt mit der Aufschrift „Urantransporte stoppen!
Sofort!“. Der Zug mit der radioaktiven Fracht wurde gestoppt und steht
zurzeit (00:30 Uhr, 8.4.16) zwischen Maschen und Buchholz.
Uranerzkonzentrat wird für die Herstellung von Brennelementen für
Atomkraftwerke verwendet. Die Ladung kam am Dienstag (5. April) auf dem
Atomfrachtschiff ‘Bright Sky‘ im Hamburger Hafen an und soll zur Stunde
per Zug weiter nach Südfrankreich transportiert werden.

Die AktivistInnen fordern einen Stopp aller Versorgungstransporte für
Atomkraftwerke und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.
Insbesondere verlangen sie, dass der Hamburger Hafen für sämtliche
Atomtransporte gesperrt wird. Auf diese Weise unterstützen sie die heute
beginnenden Aktionstage, mit denen etliche Anti-Atom-Initiativen
bundesweit gegen diesen Urantransport demonstrieren.

„2016 jähren sich die Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl zum
fünften bzw. 30. Mal. Um weitere Atom-Katastrophen zu verhindern, wollen
wir die Versorgungstransporte der Atomindustrie stoppen – damit es
endlich einen Atomausstieg gibt, der diesen Namen auch verdient“,
erläutert Cécile Lecomte, AktivistIn bei ROBIN WOOD Hamburg.

Anti-Atom-AktivistInnen hatten beobachtet, wie das Schiff ‘Bright Sky‘
der Hamburger Reederei MACS (Maritime Carrier Shipping) am 5. April am
Süd-West Terminal der Firma C. Steinweg angelegt und mindestens neun
Container mit Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) aus Namibia abgeladen hatte.

Uranerzkonzentrat wird aus uranhaltigem Gestein ausgewaschen. Uranabbau
in Namibia geht mit Menschenrechtsverletzungen und irreparabler
Umweltzerstörung einher. Durch den Abbau werden große Mengen
radioaktiven Abfalls produziert. Die Umwelt wird verstrahlt.
AnwohnerInnen leiden unter den Folgen der krankmachenden
Strahlenbelastung. Die Verursacher der Gesundheitsschäden entziehen sich
ihrer Verantwortung.

„Wer Atomkraftwerke betreibt, ist für die ganze Brennstoffkette
mitverantwortlich – vom Abbau des Urans bis zum ewig strahlenden Müll.
Auch die Hamburger Hafenbetriebe sind ein Glied in dieser
Versorgungskette“, kritisiert ROBIN WOOD-Energiereferent Philip Bedall.

Woche für Woche laufen Atomtransporte über den Hamburger Hafen – in 2015
waren es 160. Die rot-grüne Koalition in Hamburg schiebt dem
gefährlichen und verantwortungslosen Atomtransport-Geschäft bisher
keinen Riegel vor. Nicht einmal das laue Versprechen im
Koalitionsvertrag, auf einen freiwilligen Verzicht der Hafenwirtschaft
hinzuwirken, packt der Senat an.

„Wir lassen uns von leeren Versprechen des rot-grünen Senats nicht
einlullen. Eine starke Anti-AKW-Bewegung ist nötig, damit der Hamburger
Senat und die Atom-Lobby endlich merken, dass die Brennstoffkette jetzt
unterbrochen wird und Schluss sein muss mit dem Nachschub für die
Risikotechnik Atomkraft“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Christoph Podstawa.
„Wer auf Atomenergie setzt, bremst die Energiewende aus. Gewinne werden
privatisiert und Risiken vergesellschaftet. Dagegen wehren wir uns.“

Kontakt für Rückfragen:
Cécile Lecomte, ROBIN WOOD Hamburg, Tel. 0160 / 17 96 531

Mehr Infos:
ROBIN WOOD-Video zu Atomtransporten: https://youtu.be/45R0N_f4FS8
ROBIN WOOD-Hintergrund: http://bit.ly/1Xxt6Tl
Kampagne gegen Atomtransporte durch Hamburg:
www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de/aktionstage/
Bundesweite Vernetzung: www.urantransport.de
Transport-Ticker: www.twitter.com/urantransport/