Samstag, 1.10., um 13 Uhr auf zur Anti-Atom- Demo in Lingen
Liebe Freundinnen und Freunde,
ein dramatischer Atom- und Klimatag geht zu Ende. Hier eine erste Einordnung und aktuelle News:
Ja, Habeck hat es tatsächlich gemacht – er will die Laufzeiten von zwei süddeutschen AKW verlängern und kündigt damit den nach Fukushima gesetzlich vereinbarten Fahrplan für den Atomausstieg auf. Von den realen Sicherheitsgefahren der AKW, z.B. den bedrohlichen Rissen, kein Wort heute Abend, auch nicht zur Urananreicherung oder Brennelementefertigung.
Wir sind natürlich vorsichtig erleichtert, dass Lingen in vier Monaten tatsächlich wie bislang vereinbart vom Netz soll, aber der Reserveplan von Habeck verlängert nun die Atomdebatte, ist eine Katastrophe für BaWü und Bayern sowie die gesamte Energiewende und gibt CDU CSU und FDP neuen Saft für ihre radikalen Atomforderungen – für absolut keinen Gegenwert.
Und es ist euch bestimmt auch aufgefallen: Von neuen Windrädern oder Solaranlagen oder vom Kohleausstieg oder überhaupt Klimaschutz ist überhaupt nicht mehr die Rede – alles geht unter wegen der absurden Laufzeit- und Gasdebatte. Dahinter steckt klar die Absicht der ewiggestrigen Atomfreaks, die Energiewende zu sabotieren und die Öffentlichkeit von den Erfordernissen der Klimakrise abzulenken. Und Minister Habeck hat dies heute leider erneut beflügelt, weil er eine rote Linie nach der anderen kassiert – und noch ist das Ende des Atomkampfes überhaupt nicht in Sicht. Die Atomfreaks trommeln heute Abend ja schon wieder massiv, denn aus ihrer Sicht steht die Tür nun offen.
Deshalb bleibt es dabei: Wir rufen für Samstag, 1.10., um 13 Uhr zur Anti-Atom- und Energiewendedemo ab Bahnhof Lingen auf!
Ein weiterer Grund ist ein neuer russisch-französischer Brennelementedeal ausgerechnet für Framatome Lingen bis 2025 – mitten in Putins Krieg in der Ukraine!
Just heute startete dazu in St. Petersburg das russische Atomschiff Mikhail Dudin, Zielhafen zunächst Rotterdam. Das hätte russisches Uran für Lingen bedeutet. Dann plötzlich Kursänderung nach Dünkirchen, also auch Framatome, aber wohl Frankreich. Der Atomdruck in Frankreich muss enorm hoch sein, um mit Rosatom weiterzudealen. Das hat leider auch für Lingen Konsequenzen. Doch die Bundesregierung schweigt dazu bislang.
Und noch zwei Alarmmeldungen:
1. Die franz. Regierung will die meisten stillstehenden AKW ohne weitere Sicherheitschecks einfach wieder ans Netz lassen, trotz Korrosionsschäden und trotz Wassermangels. Auch dort kein Wort zum Ausbau der Erneuerbaren als einziger echten Alternative.
2. Im AKW Saporischschja droht erneut der komplette Stromausfall, weil die meisten Leitungen zerstört sind und inzwischen nur nich ein Reaktor sporadisch arbeitet. Das kann weiterhin jederzeit (!) zur Atomkatastrophe führen.
Deshalb: Egal, wie schwer es aussehen mag, aber die starke Stimme der Anti-Atom- und Klimabewegung ist gerade jetzt enorm wichtig – wir bleiben auf der Strasse und dazu brauchen wir eure Unterstützung!
Wir brauchen den Atom- und Kohleausstieg und eine echte Energiewende – nicht irgendwann, sondern jetzt!
Atomfeindliche Klimagrüsse
Sofa (Sofortiger Atomausstieg) Münster
www.sofa-ms.de