Kletteraktivistin nach Atommüllschiffsblockade in Erzwingungshaft

Kletteraktivistin nach Atommüllschiffsblockade in Erzwingungshaft

Moin

hier ist die Cécile, ich sitze doch nicht im Knast…. so skurril es
klingen mag: ich war heute pünktlich bei der JVA Hildesheim und die
wollten mich nicht haben. Ob ich zu nervig für den Knast bin? Keine
Ahnung. Aber ich muss nicht in den Knast weil das Bußgeld schon bezahlt
wurde – und zwar: von der Justizvollzugsanstalt für Frauen Vechta
selbst!!!! Die JVA hat an das die StA NRW das Geld überwiesen (20
Euro). Dies habe ich heute erfahren als ich mich „gestellt“ habe. Das
„ach sie sind die Frau Lecomte“, so mit einem Ton à la „oh neee, die
nicht“ und dann die Ansage das ist schon bezahlt. und auf nachfrage
durch wen denn, die Antwort hieß die JVA Vechta , ich habe den
Überweisungsbeleg erhalten. das belegt dass bezahlt wurde.

Mehr kommt in einer Pressemitteilung wie wir gerade schreiben und auf
meinem Blog dann etwas später.

Ihr müsst nicht mehr bei der JVA nach mir fragen, bin ja draußen 🙂

31.03.16
UmweltUmwelt, Bewegungen, NRW, Ruhrgebiet

Von Eichhörnchen

Schifffahrtsgericht Dortmund verhängt einen Tag Knast für 20 Euro Bußgeld

Atomkraftgegnerin tritt Haft am 5. April 2016 um 10:00 Uhr in der JVA Hildesheim (Niedersachsen) an

Anti-Knast-Lesung am 4. April 2016 um 19:30 Uhr in der Projektwerkstatt Hildesheim, Langer Garten 1, 31137 Hildesheim

Am 28. Mai 2012 blockierten Umweltaktivist*innen im Rahmen einer Anti- Atomkraft-Demonstration das Frachtschiff „MS EDO“ der Firma Nuclear Cargo Service, welches radioaktiven Müll geladen hatte. Die Aktion fand an der Kanalbrücke der Wolbecker Straße in Münster statt, an der sich zwei Aktivist*innen aus Lüneburg von der Brücke abseilten und ein Transparent mit der Aufschrift „Vermeiden statt verschieben“ entfalteten.

Nach mehrtägiger Verhandlung vor dem Dortmunder Schifffahrtsgericht wurden beide Kletteraktivist*innen 2013 zu Bußgeldern in Höhe von 20 und

10 Euro wegen „Fehlbenutzung einer Schifffahrtsanlage“ verurteilt. Die Dortmunder Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin die Verhängung von Erzwingungshaft gegen die beiden Aktivist*innen, weil sie sich weigerten die Bußgelder zu zahlen. „Mein Gehorsam ist nicht zu erzwingen!“ schrieb die in Lüneburg wohnende Kletteraktivistin Cécile Lecomte in einem öffentlichen Brief an den für die Entscheidung zuständigen Amtsrichter. Die Erzwingungshaft wurde trotzdem verhängt. Cécile denkt aber weiterhin keine Sekunde daran zu zahlen „der Tag Knast wird dem Staat sicherlich mehr als 20 Euro kosten. Ich bedanke mich bei der Justiz dafür, dass sie mir die Gelegenheit gibt, mal wieder aufzuzeigen, wie absurd und sinnlos das System Knast ist. Der Tag Knast wird mein Gehorsam nicht erzwingen! “ So Cécile.

Cécile wird die Haft am kommenden Dienstag um 10:00 Uhr in der JVA für Frauen Hildesheim antreten – und die Gelegenheit für eine Lesung am Abend davor nutzen. Zusammen mit zwei weiteren Aktivistinnnen wird sie aus knastkritischen Büchern und Erfahrungsberichten aus Knästen lesen und mit dem Publikum über die Absurdität und gesellschaftliche Funktion von Strafe und Knastsystem ins Gespräch kommen. Die Veranstaltung findet in der Projektwerkstatt Hildesheim, Langer Garten 1 am 4. April um 19:30 Uhr statt.

Weitere Informationen:

Berichte: http://blog.eichhoernchen.fr/tag/EDO

und: http://www.eichhoernchen.ouvaton.org/de/rep/knast.html

Bildergalerie der Kletteraktion:

http://www.anti-atom-aktuell.de/fotos/20120528_schiffstopp-ms/

Liebe Menschen

Eure Solidarität ist gefragt! Der Stachel im Arsch der Atomjustiz.

Kletteraktivistin Cécile (Eichhörnchen) geht am 5. April für einen Tag
nach Hildesheim in den Knast (von 10 Uhr am 5.4. bis 10 Uhr am 6.4.).
Das Schifffahrtsgericht Dortmund hat einen Tag Erzwingungshaft verhängt,
weil Cécile sich weigert, einen Bußgeld wegen „Fehlbenutzung einer
Schifffahrtsanlage“ in Höhe von 20 Euro zu zahlen. Hintergrund ist eine
Blockade des Atommüllschiffs EDO auf dem Dortmund-Ems-Kanal in Münster
2012. Das Schiff transportierte quer durch Deutschland radioaktiv
verstrahltes Material aus dem abgeschalteten AKW Obrigheim ins
Atommülllager Lubmin. „Mein Gehorsam ist nicht zu erzwingen. Ich stehe
weiterhin zu der damaligen Aktion“ so Cécile. Mit ihrem kurzen
Knastaufenthalt will sie die Sinnlosigkeit und Absurdität des
Knastsystems sichtbar machen. Der Gefängnisaufenthalt schlägt dem Staat
mit Sicherheit teurer als 20 Euro zu Buche! Weiterlesen

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