Aufruf: 03.07.: UAA Gronau
Die Nuklear Industrie hat eine lange Geschichte der Geheimhaltung, Vertuschung und Falschinformationen zu verzeichnen.
So verteilte z.B. kürzlich das japanische Gesundheitsministerium 3 Millionen Broschüren an Vorschulen, Schwesternheime, Kliniken, Eltern und Lehrer mit der Botschaft, Nahrung und Wasser seien bedenkenlos zu verzehren, 250 mSv(millisievert) über Jahre hätten keinen gesundheitlichen Effekt. Viel schädlicher seien die psychologischen Effekte bei denen, die sich über radioaktive Strahlung sorgen. Auf der anderen Seite wächst der Protest derer, die Kinder nicht im Sand spielen lassen, Atemschutzmasken tragen, hotspots ausfindig machen und publizieren. (In Japan laufen noch 17 von 54 AKW/ Stand 21.06.)
In den USA sind aktuell 3 Kernkraftwerke geflutet, die im Schwemmland des Missouri River gebaut sind. Diese Informationen wurden bisher auffallend wenig in den Medien transportiert.
Hierzulande spricht man von einem gut gelungenen „Atomausstieg“
Wir unterstützen folgenden Aufruf:
Sofortiger und endgültiger Atomausstieg –
auch in Gronau! 3. Juli 2011, 13.00 Uhr
Kundgebung mit Straßenfest an der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau, Röntgenstraße 4, (Stadtosten). Mit Lebensfreude gegen die lebensfeindliche Atomkraft:
Redebeiträge –- VolXküche -– Musik –- Infostände -– Tombola -– Jahrmarktattraktionen — Sonne
In Gronau betreibt der Urenco-Konzern die bundesweit einzige Urananreicherungsanlage, an der maßgeblich RWE und E.ON beteiligt sind. Mit Uran, das in Gronau angereichert wird, werden weltweit Atomkraftwerke betrieben. Aus dem „Atomausstiegspaket“ wurden Anlagen wie die UAA bisher bewusst ausgeklammert.
Vor 25 Jahren: Offizielle UAA-Einweihung
Nachdem die UAA 1985 mit der Produktion begann, wurde sie vor 25 Jahren, wenige Tage nach der Tschernobyl-Katastrophe, offiziell eingeweiht (12.06.1986). 2005 wurde der Ausbau der UAA und (!!) der Bau eines Uranmüll-Lagers (für 60.000 Tonnen Uranoxid) genehmigt. Der Ausbau der UAA ist nahezu abgeschlossen, jetzt soll bald mit dem Bau der Uranmülldeponie neben der UAA begonnen werden. Ständig rollen hochgefährliche Urantransporte von und nach Gronau. Die rot-grüne Landesregierung kann und muss die UAA und den Bau des „Zwischenlagers“ stoppen.
Unermüdliche Spaziergängerinnen und Spaziergänger
Nicht nur die offizielle UAA-Einweihung hat in diesen Tagen „Jubiläum“, sondern auch der inzwischen traditionelle Sonntagsspaziergang, der immer am ersten Sonntag im Monat an der UAA stattfindet: Am 3. Juli wollen sich Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Grenzgebiet NRW-Niedersachsen-Niederlande zum 300. Sonntagsspaziergang treffen! Vorbilder der UAA-Sonntagsspaziergänge waren z. B. die Sonntagsspaziergänge am Bauplatz der Atommüllfabrik (WAA) in Wackersdorf. Ursprünglich von den Grünen ins Leben gerufen haben die UAA-Sonntagsspaziergänge keinen organisatorischen Rahmen: „Man trifft sich traditionell“, und das bei Kaffee und Kuchen der VolXküche. Die Beteiligung reichte bisher von 2 bis 200 Personen aus dem Grenzgebiet, aus Bonn, Bremen, Oldenburg… Man trifft sich, tauscht Informationen aus, oder hält beim Umrunden der UAA Ausschau nach Bahnwaggons oder LKW auf dem Anlagengelände, die Uranhexafluorid geladen haben könnten. Unterstützt werden die Sonntagsspaziergänge stets von Polizisten, die schon öfters die Zahl der TeilnehmerInnen verdoppelt hat. Immer wieder gibt es Debatten darüber, ob die Spaziergänge als Demonstration anzumelden sind, oder ob sie traditionell nach Gewohnheitsrecht stattfinden. Nach unserem Kenntnisstand gibt es traditionell für den 300. Sonntagsspaziergang keine Anmeldung.
Druck auf die NRW-Landesregierung und die Bundesregierung ausüben!
Unsere Hauptsorge gilt nicht der Bewertung friedlicher Spaziergänge: Unsere Sorge gilt der Gesundheit der Bevölkerung in Gronau, an den Uran-Transportrouten, an den Uranminen, an den Atomkraftwerken und Atommüll-Standorten. Die Stilllegung der UAA Gronau gehört auf der anti-nuklearen Tagesordnung nach ganz oben.
Für die sofortige und weltweite Stilllegung aller Atomanlagen!